Natürlich weiss ich als an Geschichte interessierte Person ein wenig über die Rosenkriege in England: Zwei Adelshäuser, die rote und die weisse Rose, viele Schlachten und am Ende beginnt die Zeit der Tudors. Aus meiner mitteleuropäischen Sicht hatte ich diese Rosenkriege bisher für eine sehr innerenglische Angelegenheit gehalten, welche die Liste der englischen Könige um einige Namen verlängert hatte, die mich aber nicht speziell interessierte.
Dies änderte sich, als ich eher zufällig "Stormbird" den ersten Band von Conn Igguldens historischem Roman zu den Rosenkriegen las: Im Jahr 1437 besteigt König Heinrich der VI aus dem Hause Lancaster den englischen Thron, der Sohn des Kriegerkönigs Heinrich V, welcher die Franzosen bei Agincourt besiegt hatte. Der junge König ist im Gegensatz zu seinem Vater äusserst willensschwach und weltfremd. Zu dieser Zeit betrachten sich die englischen Könige auch als rechtmässige Herrscher von Frankreich und deswegen stehen England und Frankreich seit 100 Jahren im Krieg. Seit dem Tod von Heinrich V im Jahr1422 sind die Engländer auf dem Rückzug und die Franzosen sind drauf und dran, die einst weit reichende englische Herrschaft in Frankreich vollständig zurück zu erobern.